Schule auf dem Bauernhof

Dieses Angebot ermöglicht insbesondere unseren Kindergartenabteilungen aktuelle Unterrichtsthemen mit dem ausserschulischen Lernort "Bauernhof" zu verbinden. So können beispielsweise typische Arbeiten im Verlauf der Jahreszeiten praktisch erfahren, gemeinsam Äpfel gesammelt und daraus Most gepresst oder der Weg vom Huhn zum Ei hautnah miterlebt werden.

Kindergartenbesuch

Wenn die Leuchtstreifen im Stallgang hängen, weiss man, dass der Kindergarten auf Besuch ist. Die Klassen besuchen den Hof jeweils zwei Mal im Jahr. Die Vorfreude ist dabei gross. Der Schulbus bringt die Kinder auf den Hof, wo wir uns besammeln. Das freilaufende Huhn, steht auch zur Begrüssung bereit. Wir teilen die Kinder in zwei Gruppen ein.

Die eine Gruppe geht zu den Kälbern und Rindern. Es darf gefüttert und gestreichelt werden. Ab und zu ist ein neugeborenes Kälbchen zu bestaunen. Die Mutigen strecken ihre Hände hin, so dass die Kälbchen daran saugen können. Die Kinder merken, dass die Zunge rau ist und sie nur unten Zähne haben. Viele Fragen werden gestellt rund um die Tiere. Diejenigen, welche noch etwas Mut fassen müssen, dürfen die Tiere mit Abstand betrachten.

Die Ziegen können gestreichelt, geputzt und gehalten werden. Alvaro, einer unserer zwei Ziegenböcke, mischt die Gruppe auf, weil er sich immer wieder einen Reissverschlusszipfel, ein Bändeli oder auch mal etwas von der Hose schnappt. Uberto findet es äusserst unterhaltsam, endlich eine Abwechslung zu haben, und muss deshalb gut gehalten werden. Delia, Danielle und Jury lassen die vielen Kinderhände mit stoischer Ruhe über sich ergehen.

Mittlerweile warten die Hühner darauf, dass es endlich etwas zu Fressen gibt. Die Kinder setzen sich im Kreis zu den Hühnern und können ihnen von Hand Körner füttern. Der Schnabel ist spitz und die Federn so weich. Auch hier braucht es ab und zu Überwindung, sich darauf einzulassen.

Die Schweinchen beobachten alles in sicherer Entfernung und freuen sich an den Nüssen, die ins Gehege geworfen werden.

Die zweite Gruppe lernt in dieser Zeit etwas über das Futter der Tiere, über Tierspuren, über die Folgen von Abfall auf den Weiden, über die Bewegungen der Tiere oder lernen lustige Fingerverse passend zum Thema. Bei jedem Besuch wird ein Thema kindernah besprochen.

Spezialsettings

Manchmal braucht es aus unterschiedlichsten Gründen zwischenzeitlich einen Tapetenwechsel, damit einzelne Kinder und Jugendliche dem Unterricht wieder folgen können. Wenn das eigene Selbstwertgefühl gestärkt und neue Blickwinkel eingenommen werden sollen, kann dieses Spezialsetting im Einverständnis von Kind, Eltern, Lehrperson und Schulleitung zum Zug kommen. Das Ziel ist es, die verschütteten Stärken und Interessen der Schülerinnen und Schüler wieder zum Vorschein zu bringen, stabile Beziehungen und positive Erlebnisse zu ermöglichen und die Tiere ihre "Magie" in der psychoemotionalen Heilung walten zu lassen.

Abendstall

In seltenen Situationen benötigen einzelne Lernende trotz oben erwähnter Überzeugungen deutliche Signale oder „Erinnerungshilfen“ seitens Schule - insbesondere bei wiederholten und bewussten massiven Verstössen gegen die Schulgemeinschaft, einzelne Mitlernende oder Material. Beim Arbeitseinsatz „Abendstall“ werden die Jugendlichen bei der jeweiligen Arbeit aktiv und mit Wertschätzung und Klarheit begleitet. Sie sollen sich dabei als wirksam erleben und in ihrer Persönlichkeit durch die bewältigte Herausforderung gestärkt werden.

Mit dem Safenwiler Familienbetrieb von Nina und Sämi Müller konnte die Schule eine wertvolle Partnerschaft aufbauen. Nina Müller ist gelernte Pflegefachfrau HF, ausgebildete Erzieherin und Bäuerin mit Leib und Seele. Sie, wie auch ihr Mann Sämi, pflegen einen wertschätzenden, klaren Umgang mit den eigenen sowie ihnen temporär anvertrauten Kindern und Jugendlichen. Nina unterstützt in herausfordernden Situationen auch den Unterricht vor Ort in der Schule, indem sie einzelne und Gruppen beim Lernen begleitet.

 

Zugehörige Objekte

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